Wer mit dem Investieren beginnt, macht leicht Fehler – doch viele davon sind vermeidbar. In diesem Artikel lernst du die häufigsten Anfängerfehler kennen und erfährst, wie du klüger und selbstbewusster investierst.

Inhaltsverzeichnis

  1. Warum Anfängerfehler dazugehören – aber nicht nötig sind
  2. Fehlstart 1: Ohne Plan investieren
  3. Fehlstart 2: Nur auf „heiße Tipps“ hören
  4. Fehlstart 3: Panik bei Kursschwankungen
  5. Fehlstart 4: Zu viel auf einmal
  6. Fehlstart 5: Gebühren und Steuern unterschätzen
  7. Fazit
  8. FAQs

1. Warum Anfängerfehler dazugehören – aber nicht nötig sind

Wer den ersten Schritt an die Börse wagt, macht ihn meist mit einer Mischung aus Neugier, Hoffnung und Unsicherheit. Das ist normal – schließlich bewegen wir uns in einem Feld, das mehr mit unserer Psyche zu tun hat als viele glauben. Und genau dort beginnen auch die klassischen Fehler.

Investieren ist nicht schwer – aber es ist ungewohnt. Es fordert dich heraus, mit Unsicherheit zu leben, langfristig zu denken und dir selbst zu vertrauen. Fehler sind Lernchancen. Aber manche kosten nicht nur Geld, sondern auch Motivation. Deshalb: Lass uns gemeinsam dafür sorgen, dass du die häufigsten Anfängerfehler erkennst, bevor du sie machst.

2. Fehlstart 1: Ohne Plan investieren

Stell dir vor, du steigst in einen Zug, ohne zu wissen, wohin er fährt. Genau das machen viele, wenn sie anfangen zu investieren – sie kaufen einfach „etwas“, weil sie gehört haben, dass „jetzt ein guter Zeitpunkt“ sei.

Was fehlt? Ein Ziel. Ein Zeitrahmen. Eine Vorstellung vom eigenen Risikoprofil. Wer blind startet, reagiert später hektisch auf jede Kursbewegung.

Überlege dir vorher:

  • Warum investierst du? (Altersvorsorge, Hauskauf, Vermögensaufbau?)
  • Wie lange willst du das Geld nicht anrühren?
  • Wie viel Risiko kannst und willst du aushalten?

Ein klarer Plan ist wie ein Kompass im Sturm – er verhindert emotionale Schnellschüsse.

3. Fehlstart 2: Nur auf „heiße Tipps“ hören

Ob aus dem Bekanntenkreis, Social Media oder einem Börsenforum: Der „Geheimtipp“, der angeblich „morgen durch die Decke geht“, ist oft ein Lockruf – aber selten eine fundierte Empfehlung.

Warum das gefährlich ist:

Diese Tipps basieren oft auf Hype, nicht auf Substanz. Wenn du etwas kaufst, das du nicht verstehst, investierst du nicht – du spekulierst.

Besser so:

  • Verstehe, worin du investierst. Schau dir das Geschäftsmodell, die Branche, Kennzahlen und Risiken an.
  • Setze auf langfristige Strategien statt kurzfristiger Trends.
  • Wenn du Einsteiger bist: Starte mit ETFs oder breit gestreuten Fonds, die Risiken reduzieren.

4. Fehlstart 3: Panik bei Kursschwankungen

Die Börse schwankt – das ist keine Ausnahme, sondern die Regel. Wer bei jedem Rücksetzer verkauft, realisiert Verluste, die langfristig vermeidbar gewesen wären.

Psychologisch betrachtet:

Der Schmerz über einen Verlust wirkt stärker als die Freude über einen Gewinn. Das führt zu irrationalen Entscheidungen – etwa bei einem plötzlichen Börsencrash alles zu verkaufen.

Besser so:

  • Akzeptiere Schwankungen als Teil des Spiels.
  • Behalte deinen Anlagehorizont im Blick – ist er langfristig, musst du nicht auf Tageskurse starren.
  • Automatisiere deine Investments über Sparpläne, um dich emotional zu entkoppeln.

5. Fehlstart 4: Zu viel auf einmal

Viele Anfänger denken: „Wenn ich schon investiere, dann richtig.“ Sie stecken große Summen auf einmal in eine Aktie oder einen Fonds. Doch das kann nach hinten losgehen.

Risiko:

Du kaufst womöglich zum falschen Zeitpunkt oder setzt alles auf ein Unternehmen, das abstürzt. So entsteht unnötiges Klumpenrisiko.

Besser so:

  • Starte mit kleinen Beträgen. Lerne durch Erfahrung, nicht durch Verluste.
  • Streue dein Risiko – über verschiedene Branchen, Regionen und Anlageklassen.
  • Nutze das Cost-Average-Prinzip: Investiere regelmäßig kleinere Beträge und glätte damit Kursschwankungen.

6. Fehlstart 5: Gebühren und Steuern unterschätzen

Gerade bei kostenlosen Apps und Brokern achten viele nicht auf die versteckten Kosten. Auch Steuern sind ein gern übersehener Posten.

Typische Stolpersteine:

  • Hohe Ordergebühren bei aktiven Trades
  • Teure Fonds mit hohen Verwaltungsgebühren
  • Keine Berücksichtigung der Abgeltungssteuer

Besser so:

  • Nutze kostengünstige ETFs mit niedriger TER (Gesamtkostenquote).
  • Informiere dich über die Steuerfreigrenze (Sparer-Pauschbetrag) und wie du Verluste verrechnen kannst.
  • Weniger handeln = weniger Gebühren. Lass dein Geld für dich arbeiten, nicht für deinen Broker.

7. Fazit

An der Börse geht es nicht darum, immer richtig zu liegen – sondern darum, die großen Fehler zu vermeiden. Die gute Nachricht: Du brauchst kein Profi zu sein, um klug zu investieren.

Du brauchst Klarheit, Geduld und einen Plan. Lass dich nicht von Emotionen oder Trends treiben, sondern von deinem Ziel. Denn echtes Wachstum – finanziell wie persönlich – beginnt oft dort, wo du Verantwortung übernimmst. Für dein Geld, deine Entscheidungen, deinen Weg.

8. FAQs

Muss ich alle Anfängerfehler vermeiden, um erfolgreich zu investieren?
Nein. Fehler gehören zum Lernprozess. Wichtig ist, aus ihnen zu lernen und größere, vermeidbare Risiken im Vorfeld zu erkennen – wie zu hohe Risiken oder blinden Aktionismus.

Wie finde ich heraus, welcher Anlagetyp ich bin?
Frage dich, wie viel Risiko du aushalten kannst, wie lange du investieren willst und ob du eher aktiv oder passiv investieren möchtest. Online-Risikoprofile oder Gespräche mit Finanzberatern können helfen.

Ist es besser, mit einem großen Betrag oder kleinen Schritten zu starten?
Für Anfänger sind kleine, regelmäßige Beträge oft sinnvoller. So sammelst du Erfahrung, reduzierst das Risiko durch Schwankungen und bleibst flexibel.